Vielleicht kennst du das ja: Du stehst in der Drogerie und dir fällt ein neues Shampoo in die Augen. Es hat ein wunderschönes, ausgefallenes Verpackungsdesign und als du daran schnupperst, würdest du es am liebsten direkt in deinen Korb legen. Doch dann stockst du. Du errinnerst dich an einen gewissen Vorratsschrank, in dem sich noch mindestens 10 Shampoos befinden, die darauf warten endlich verbraucht zu werden. Noch während du überlegst landet das Shampoo unbemerkt in deinem Korb und wird zur Kasse getragen.
Als du zu Hause ankommst, wandert es zu den anderen Shampoos in den Schrank. Und? Klappe zu! Schließlich müssen erst die anderen Shampoos verbraucht werden, bevor du das neue genießen darfst.
Als du zu Hause ankommst, wandert es zu den anderen Shampoos in den Schrank. Und? Klappe zu! Schließlich müssen erst die anderen Shampoos verbraucht werden, bevor du das neue genießen darfst.
Nach etwa einem Jahr ist es dann endlich so weit. Das wunderbare, tolle Super-Schampoo ist an der Reihe – ENDLICH!
Doch was ist das? Es riecht gar nicht mehr sooo toll. Nicht, weil es vielleicht abgelaufen wäre und deshalb nicht mehr gut riechen würde. Nein, es ist noch gut, aber es löst einfach keine Begeisterung mehr in dir aus. Und auch das ultimative Verpackungsdesign ist irgendwie gar nicht mehr so der Bringer. Aus irgendeinem Grund hat es an „Wert“ verloren, obwohl es doch noch so neu wie vor einem Jahr aussieht.
Tja, das liegt wohl daran, dass so viel Zeit vergangen ist. Das Produkt hat sich in dieser Zeit zwar nur geringfügig verändert (vielleicht hat es minimal an Duftstärke verloren und es haben sich ein paar Staubkörnchen auf ihm niedergelassen), aber du hast dich verändert. Jeder verändert sich täglich ein bisschen. Und das ist auch gut so. Man macht Fehler, bemerkt sie und verändert sich dann ein bisschen. Und manchmal lernt man dadurch auch dazu. Man entwickelt sich weiter oder in eine andere Richtung. Und genauso verändert sich unser Geruchssinn und unser ästhetisches Empfinden. Und so kann es sein, dass ein Shampoo in uns vor einem Jahr noch Glücksgefühle und Vorfreude ausgelöst hat, weil es neu war und wir diese Duftzusammenstetzung noch nicht kannten, während wir uns heute nur mäßig dafür begeistern können.
Dieses Phänomen gilt leider für alle Dinge, die wir bei uns lagern: Die Zeit nagt am positiven Wert der Sachen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen