Sonntag, 28. März 2010

Mach' dir ein Bild


Oft passiert es, dass man sich an manche „Ussel-Ecken“ gewöhnt und sie gar nicht mehr sieht. Sie werden aus unserer Wahrnehmung herausgefiltert und gelöscht. Trotzdem sind sie aber noch vorhanden und werden von anderen Personen auch wahrgenommen. Um diesem „Ussel“ auf die Schliche zu kommen und zu entlarven, ist es hilfreich einmal die Perspektive zu ändern: 


1. Begib dich in die Rolle eines Fremden. Stell dich vor die Tür deiner Wohnung und stell dir vor, du würdest die Wohnung zum ersten mal sehen. Schau' dir das Klingelschild an, die Fußmatte, dann betrittst du deine Wohnung und gehst Raum für Raum mit den Augen eines neugierigen Gastes durch. Vielleicht fällt dir ja das ein oder andere auf, was du vorher „übersehen“ hast.

2. Begib dich in die Rolle eines Riesen. Oft hilft es auch, wenn man einen Raum von oben betrachtet. Du stellst dich einfach auf einen Stuhl und veränderst so deinen gewohnten Blickwinkel. Es ist enorm, was knapp 50 Höhenzentimeter verändern können.

3. Begib dich in die Rolle eines Zwerges. Ich hatte vor einigen Tagen Besuch von einer Freundin und ihrer fast einjährigen Tochter. Da ich wusste, dass meine Wohnung nicht besonders kinderfreundlich ist, begab ich mich auf alle Viere und krabbelte einmal durch die Zimmer, um alle möglichen Gefahren für die Kleine zu beseitigen. Aus dieser ungewöhnlichen Perspektive entdeckte ich außerdem einige Dinge, die mir so nicht gefielen, die mir zuvor jedoch nicht aufgefallen waren.

4. Mach' dir ein Bild. Im Zeitalter der Digitalkamera ist es kein Problem mehr, wenn man mit seiner Kamera ein paar Schnappschüsse macht. Du musst kein Fotograf sein, der die schönsten Deko-Arrangements deiner Wohnung hervorhebt. Nein, mach' richtige Schnappschüsse! Halte einfach drauf und fotografiere von jeder Ecke jede Ecke. Am PC schaust du dir dann die Bilder an und gewinnst so eine objektivere Sicht.

5. Lass' dir Bilder machen. Natürlich kannst du auch Dritte um ihre Meinungen bitten. Frag' einen guten Freund, was er an deiner Wohnung mag und was ihn stört. Ehrliche Rückmeldungen bekommt man allerdings nicht immer. Oder bitte den Partner ein paar Fotos zu machen. Du wirst sehen, jeder nimmt andere Ecken wahr.

Praktisch sind diese Methoden auch, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst. Aus einer ungewohnten Perspektive entdeckst du schnell Ecken, die du mit wenigen Handgriffen „erledigen“ kannst und du darfst dann schnell deine ersten Erfolge feiern.

Die Fotos dienen auch als Ansporn und als Beweis, dass man einiges geschafft und verändert hat. Fotoserien, die in regelmäßigen Zeitabständen geschossen werden, veranschaulichen wie viel du bewirkt hast und wirken wie ein großes Lob. Deshalb sind Vorher/Nacher-Bilder so beliebt.

Letztendlich musst du dich in deiner Wohnung wohlfühlen (und natürlich deine Familie oder Mitbewohner). Du stehst also im Mittelpunkt. Und wenn du dich in deinem Heim pudelwohl fühlst, solltest du diese Tipps nur dann anwenden, wenn sich Besuch von deinem Chef, deinen zukünftigen Schwiegereltern oder großen Persönlichkeiten ankündigt. Denn keine Wohnung ist perfekt und die ein oder andere „Ussel-Ecke“ kann durchaus wohnlicher und sympathischer auf andere wirken.

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