Vielleicht kennst du das ja: Es flattert jeden Tag die regionale Tageszeitung ins Haus und da man sich auch für Wirtschaft interessiert, kommt die FAZ oder eine andere größere Zeitung hinzu. Versteckt in der Zeitung sind dann noch ein paar Reklameblättchen, die zu den anderen Blättchen aus dem Briefkasten addiert werden. Jeden Montag dann noch der Spiegel. Dann eine Fernsehzeitung. Alle zwei Wochen eine Freundin, Für Sie, Petra, Laura, Lisa, Lissy oder wie die alle heißen. Einmal im Monat die Geo (weil die Fotos ja so schön sind), einige Fachzeitschriften (man muss im Job ja auf dem Laufenden bleiben), der Gemeindebrief und Schöner Wohnen (träumen darf man ja wohl mal...).
Innerhalb eines Monats gehst Du dann auch einige Male in verschiedene Supermärkte. Dort schaust du dir die Kreativ- und Handarbeitsheftchen an und die anderen Carinas, Maxis und Jolies, von denen dann die ein oder andere im Einkaufswagen landet. Und natürlich nimmst du auch das Angebotsblättchen an der Kasse mit, da du dir nicht mehr sicher bist, ob du das aktuelle zu Hause hast. Am Ausgang wirst du dann von einer netten Person angesprochen, die dir für einen Euro das Arbeitslosenblatt anbietet. Das nimmst du gerne an und hast das wirklich schöne Gefühl etwas Gutes getan zu haben. Das Reformhausblatt und die Apothekenumschau nimmst du bei der nächsten Gelegenheit auch mit – das ist ja schließlich kostenlos.
Mit dem Lesen kommst du nicht mehr hinterher. Manche Artikel werden mehrfach gelesen, da du nicht mehr wusstest, wie weit du schon warst. In Kataloge werden Eselsohren gemacht oder Papierschnipsel hinein gelegt, damit du die wichtigen Seiten mit den tollen Angeboten wiederfindest. Aus den Zeitungen werden Artikel herausgerissen und zum nochmaligen lesen, für die Internetrecherche oder für Dritte, die der Artikel interessieren könnte, aufgehoben. In den Reklameblättchen werden fleißig Sonderangebote angekreuzt, die dann mit anderen Angeboten aus anderen Werbeblättchen verglichen werden. Es werden Kochrezepte, neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, außergewöhnliche Deko-Ideen und Todesanzeigen gesammelt...
Und so stapeln sich mit der Zeit riesige Türme von Papier. Und sie werden höher und höher. Und sie vermehren sich - aus einem Stapel werden 2 und aus 2 werden 4 und so weiter und so fort. Und die wollen alle gelesen werden. Die müssen gelesen werden! Du könntest ja schließlich etwas ganz wichtiges Verpassen! Schließlich befinden sich zwischen den Zeitungen auch die sorgfältig ausgerissenen Artikel. Und so vermehren sie sich weiter. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann... HALT! SPOPP!
So, gehen wir einmal anders an dieses Thema heran.
Was haben denn ZEITungen und ZEITschriften gemeinsam? Richtig. Das Wörtchen „Zeit“ steckt in beiden drin. Und wofür steht das wohl? Ja, auch richtig – Zeitungen und Zeitschriften berichten über zeitnahe, also super-aktuelle Themen. Und genau deshalb haben sich diese Blätter auch ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. Damit man weiß, dass es um heute geht. Das sie heute aktuell sind. Denn morgen kann ja alles wieder anders sein. Und dann haben sie nicht nur das Erscheinungsdatum aufgedruckt, sondern auch noch eine Nummer. An der erkennt man, einerseits in welchen Zeitabständen sie erscheint und man kann auch erkennen, dass wenn heute die Nummer 11 erschienen ist, die Nummer 10 nicht mehr aktuell ist. Und die darf man dann zum Altpapier werfen, auch wenn man nicht alles gelesen hat.
Zeitungen werden für viele Leser mit vielen Interessenschwerpunkten geschrieben. Deshalb befinden sich natürlich auch viele Artikel in so einem Blatt, die man nicht lesen muss. Normalerweise hat jeder Artikel eine Überschrift oder einen anderen Eye-Catcher in Form eines Fotos oder einer Zeichnung. Wenn er dich nicht anspricht, solltest du ihn auch nicht lesen. Wenn er dich anspricht, dann liest du die Unterüberschrift oder den ersten Satz, indem der Artikel genauer vorgestellt wird. Sollte das Interesse schwächer werden, dann lies nicht weiter. So kannst du dir durch die Überschriften einen groben Überblick verschaffen und hast genug Zeit die Artikel zu lesen, die dich ansprechen und die dich weiterbringen.
Für Zeitschriften gilt natürlich das Gleiche. Nur werden diese sehr gerne sehr lange aufgehoben, ohne dass man nochmal hineinschaut. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass du einige tolle Zeitschriften eine Zeit lang sammelst, solange sie nicht in der Gegend herumliegen, sondern ihren festen Platz haben. Jedoch rate ich davon ab, mehr als einen Jahrgang aufzuheben. Jedes halbe Jahr solltest du dir ein bisschen Zeit nehmen und die schönsten Ideen und tollsten Artikel aus den Heften befreien und in einen Ordner abheften. Der Rest darf weg. Dieser Ordner sollte gut gegliedert sein(z.B. nach Jahreszeiten), damit du die tollen Ideen auch wiederfindest. Und er sollte, bevor die neuen Blätter hineinkommen, durchgesehen werden. Deko-Ideen aus den 1980gern können unter Umständen nicht mehr deinem heutigen Geschmack entsprechen und dürfen dann auch gerne ausgemistet werden.
Kataloge: Schau nicht direkt in einen Katalog, wenn du ihn bekommst, sondern erst dann, wenn du wirklich etwas brauchst und abgelaufene Kataloge dürfen weggeschmissen werden auch bevor der neue da ist.
Reklameblättchen dürfen unbesehen ins Altpapier wandern. Am besten erst gar nicht ins Haus nehmen, sondern direkt am Briefkasten aussortieren und schon draußen in die große Tonne schmeißen. Ganz nach dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ lässt sich nämlich viel Geld sparen.
Wenn du dann in einen Supermarkt gehst, darfst du dich freuen, wenn dein Lieblingsjoghurt zufällig im Sonderangebot ist – welch ein Glück :)
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